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Nahe beieinander stehende Fixsterne vereinigt man zu Stern-
bildern.
Dem Großen Bären gegenüber auf der anderen Seite des
Polarsternes steht das Sternbild der Kassiopeja, kenntlich an
dein schiefen W, das vonden fünf Sternen gebildet wird (vergl. Karte 1).
An unserm südlichen Himmel sehen wir im Winter das herrliche
Sternbild des Orion (vgl. Karte 2), mit zwei hellen Sternen an
der Schulter, drei Sternen am Gürtel und zwei am Fuße. Noch
weiter südlich steht der Große Hund, welcher mit dem hellsten
Schultersterne des Orion und dem Kleinen Hunde (etwas nörd-
lich vom Äquator) ein gleichschenkliges Dreieck bildet.
§ 13. Die Planeten.
Die Erde und diejenigen Himmelskörper, welche gleich ihr eine
Sonne umkreisen und von ihr Licht und Wärme erhalten, heißen
Planeten (Wandelsterne).
Die Venus oder der Morgen- und Abendstern zeichnet sich
durch helles, Mars durch rötliches und Jupiter, der größte
Planet, durch hellgelbes Licht aus. Mars und Jupiter werden von
mehreren Monden begleitet.
§ 14. Die Kometen.
Auch Kometen (Schweifsterne), wahrscheinlich entstehende Welt-
körper, bewegen sich um die Sonne und zwar in langgezogenen
Ellipsen; daher werden sie uns meist erst nach langer Zeit wieder
sichtbar. Der nebelartige Schweif des Kometen wird mit der
Zeit immer länger und bildet schließlich einen um die Souue
kreisenden Ring. Wenn die Erde einen solchen Ring schneidet, so
werden Teilchen desselben von ihr angezogen und durch die schnelle
Bewegung in der Luft glühend. Sternschnuppen, Feuerkugeln und
Meteore fallen besonders häufig im August und November.
§ 15. Die Bewegung der Erde.
Die Erde hat eine doppelte Bewegung.
1. Sie bewegt sich in 24 Stunden von W. nach O. um ihre
eigene Achse oder um sich selbst. Durch diese tägliche Be-
wegung entsteht der Wechsel von Tag und Nacht; während die
eine Hälfte der Erdkugel Tag hat, herrscht auf der andern Nacht
und umgekehrt. Aus der wirklichen Drehung der Erde um sich
selbst in der Richtung von W. nach O. erklärt sich die schein-
bare tägliche Bewegung der Sonne, des Mondes und aller Sterne
um die Erde in der Richtung von O. nach W.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Wie lang ist dann der Tag und die Nacht? Bei seiner weiteren
Drehung um die Sonne wird der Nordpol der Erdachse allmählich
der Sonne mehr zu-, der Südpol mehr abgewandt, und am 21. März
stehen, beide Pole gleich weit von der Sonne, die dann also über
dem Äquator senkrecht ist. Wann geht die Sonne dann ans? Wann
unter? Wie lang ist der Tag? Welche Jahreszeit beginnt dann?
Immer stärker neigt sich nun der Nordpol der Sonne zu, bis am
21. Juni der Wendekreis des Krebses senkrecht von den Sonnen-
strahlen getroffen wird. Wann geht die Sonne auf? Wann
unter? Wie lang ist dann Tag und Nacht? Welche Jahreszeit
beginnt dann? Von da ab aber wendet sich der Nordpol wieder
von der Sonne ab, der Südpol ihr zu, und am 23. September
stehen wieder beide Pole gleich weit von der Sonne. Wann geht
die Sonne dann auf? Wie laug ist der Tag und Nacht? Welche
Jahreszeit beginnt jetzt?
4. Die Zonen der Erde. Die Sonne als die Quelle des
Lichts und der Wärme für die Erde bewirkt nicht nur bei uns die
vier Jahreszeiten, sondern auch die verschiedenen Zonen auf der
Erde. Da nämlich die Sonnenstrahlen auf eine Fläche um so
kräftiger wirken, je weniger schräg sie auf dieselbe fallen, so unter-
scheiden wir die heiße Zone zwischen den beiden Wendekreisen,
die beiden gemäßigten Zonen auf jeder Erdhälfte zwischen dem
Wendekreise und dem Polarkreise, die beiden kalten Zonen auf
jeder Erdhälfte zwischen dem Polarkreise und dem Pole.
Auch diese Zonen haben, wie wir, im Laufe des Jahres ver-
fchiedene Jahreszeiten. Am 21. Dezember ist für die südliche kalte
Zone Sommer, für die nördliche kalte Winter, denn dann liegt
der Südpol bis zum Polarkreise innerhalb, der Nordpol bis zum
Polarkreise außerhalb des Lichtkreises der Sonne, dort herrscht also
dauernder Tag, hier dauernde Nacht. Am 21. Juni ist es um-
gekehrt. Auch in der heißen Zone ändert sich das Klima je
nach dem Stande der Sonne; feuchtheiße Regenzeit mit starken
Gewittern wechselt ab mit einer längeren trockenen heißen Zeit.
1. Der Mond, der Begleiter Der i&röe, zeigt außer seiner
scheinbaren täglichen Umdrehung um die Erde von O. nach W.
noch eine andere Veränderung seiner Lage: jeden Tag geht er fast
eine Stunde später auf als am vorhergehenden Tage, bis er nach
etwa 30 Tagen zu uns wieder dieselbe Stellung einnimmt. Er muß
demnach jeden Tag am Himmel etwas weiter östlich wandern und
in etwa 30 Tagen sich einmal in der Richtung von W. nach O.
um die Erde bewegen (Monats
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Welt) und Australien, 2. auf der westlichen Halbkugel das
langgestreckte Amerika (die neue Welt, Kolumbus 1592).
Der größte Erdteil ist Asien, dann folgen Amerika, Afrika,
Enropa und Australien (vergl. Karte 3). Europa ist mehr als nur
eine westliche Halbinsel von Asien, es ist ein selbständiger Erdteil
wegen der eigenartigen Gliederung und Bodenerhebungen. Europa
hat drei Halbinseln im S. (die Pyrenäische, Apenninen- und
B alka n-H a l binseln) und eine im Nw. (die Skandinavische);
ebenso ist es mit Asien >im S. Arabien, Vorder- und Hinter-
in dien, im W. Klein asien). Süd-Amerika, Australien und
Afrika haben nur wenige Meereseinschnitte und Halbinseln, sie sind
also nur wenig gegliedert.
§ 18. Das Wasser.
Das Land wird von einer großen, zusammenhängenden Wasser-
masse umspült. Die fünf Hauptmeere oder Ozeane sind:
1. Das Nördliche Eismeer, jenseits des nördlichen Polar-
kreises. Welche Erdteile bespült es? Trotzdem die Schiffahrt auch
im kurzen Sommer dort wegen der Eisberge sehr gefährlich ist,
wird es doch oft von Walfischfängern und auch von Forschungs-
reifenden (Nansen) aufgesucht.
9,. Dns föitmlrfp.._ß:Tsmppr, jenseits des südlichen Polar-
kreises, noch öder und unbekannter als das Nördliche Eisnieer.
3. Dpr Atlftntiscbe Ozean, slußartia zwischen der alten
und neuen Welt. Er schneidet tief in die Erdteile ein. In seinem
westlichen Teile drängt er sich ein zwischen Nord- und Süd-Amerika
(G olf v on M exiko), im östlichen Teile trennt er imn.skandinavien
vom Rumpfe Europas (Nord- und O st f e e) und im S. Europa
von Afrika und Asien (Straße von Gibraltar, Mittel-
ländisches Meer, Schwarzes Meer).
4. Der Große Ozean (er nimmt mehr als ein Drittel der
Erdoberfläche ein) oder Stille Ozean, im W. von Asien und
Australien, im O. von Amerika begrenzt, hier ohne tiefer ein-
dringende Buchten. Der südliche Teil, die Südsee, ist reich an
kleinen Inseln. Nördlich von den deutschen Karolinen hat man als
größte Tiefe 9600 m gelotet.
5. .Der Indisck^Ozean. Im N. von Asien, im W. von
Afrika, im O. von Australien begrenzt, schneidet er tief in Asiens
Südküste ein. Welche Halbinseln bildet er dort? Welchem enro-
päischen Meere wird er hierdurch ähnlich?
Das Meer teilt infolge der steten Verdunstung des Wassers
an seiner Oberfläche der Luft eine Menge Wasserdampf mit, der
als Regen, Schnee usw., teils unmittelbar wieder ins Meer fällt,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Kolumbus Nansen
Extrahierte Ortsnamen: Australien Amerika Asien Amerika Afrika Enropa Australien Europa Asien Europa Asien Süd-Amerika Afrika Süd-Amerika Europas Europa Afrika Asien Asien Australien Amerika Asien Afrika Australien Asiens
Kleine Erdkunde
Volks- und Bürgerschulen
ciland Direktor der Städtischen höheren Mädchenschule und Lehrerinnen-Bildungsanstalt
in Braunschweig.
u bearbeitet und herausgegeben vom Braunschw. Pestalozziverein.
Mit 3 in den Text eingedruckten Holzschnitten und 4 Tafeln.
fünfte» verbesserte und vermehrte Auflage*
für
Prof. Dr. pliil. 0. Sommer,
Georg-Eckert-Institut
für interr ?*'anale
Schulbuchforcchung
Braun Schwaig
Schusbuchbitriiothek
Hioo
Braunschweig.
E. Appelhans & Comp. G. m. b. H.
(Rud. Stolle Si Gust^ Roselieb).
1909.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Aus dem Vorwort zur 1. Jlnffage.
Das Büchlein hat den Zweck, für die letzten 4 bezw. 5 Schuljahre, also
für die Klassen Iv bis I, als Leitfaden des erdkundlichen Unterrichts zu dienen.
Entsprechend dem für die Bürgerschulen der Stadt Braunschweig neuerdings
festgesetzten Unterrichtsplane ist der Stoffverteilungsplan für die einzelnen
Klassen in folgender Weise gedacht:
1. Was die allgemeine Erdkunde betrifft, so hat Klasse Iv in dem
Vorkursus (Seite 1 bis 4) die wichtigsten und augenfälligsten Erscheinungen
auf der Erde und am Himmel, so wie sie sich den Sinnen darstellen, zu be-
sprechen, während der Hanptkursus die Klassen Iii bis I in das Verständ-
nis der wirklichen Erscheinungen einzuführen sucht.
2. Hinsichtlich der besonderen Erdkunde gilt als Voraussetzuug-, daß in
den vorausgegangenen Klassen der Heimatsort und das engere Heimatland eine
eingehende Besprechung und daß die wichtigsten Grundbegriffe der Erdkunde,
wie Berg und Tal, Gebirge und Ebene, Bach und Fluß usw. eine gelegentliche
Erklärung gefunden haben, sowie daß auch durch Zeichnen des Stadtbildes
oder durch Entwerfen einer Fanstzeichnung von einem Stücke des Heimat-
landes das Verständnis des Kartenbildes angebahnt und damit die Möglichkeit
des Kartenlesens vorbereitet ist.
Der Klasse Iv ist Deutschland in seinen Grundzügen zugewiesen, der
Klasse Iii die übrigen europäischen Staaten, der Klasse Ii die Erdteile Asien,
Afrika, Amerika und Australien unter besonderer Hervorhebung der deutschen
Kolonien und sonstigen Handelsniederlassungen und der Klasse I endlich eine
eingehendere Durchnahme Deutschlands und des Herzogtums Braunschweig.
Bei der Besprechung des letzteren finden auch die wichtigsten Einrichtungen des
Staates, soweit sie zum Verständnis des heutigen politischen und sozialen Lebens
nötig sind, eine möglichst eingehende Besprechung. Falls die erste Klasse so
glücklich ist, einen zweijährigen Kursus zu besitzen, wird sie im zweiten Jahre
eine vertiefte Wiederholung des ganzen übrigen Gebietes der Erdkunde vorzu-
nehmen haben.
Brannschweig, im März 1897.
Der Merfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Jlnffage
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Asien Afrika Amerika Deutschlands Braunschweig
Erster Teil,
Allgemeine Erdkunde.
§ 1. Der Horizont.
Wenn wir von irgend einem Punkte einer Ebene die Erdober-
fläche überschauen, so erscheint sie uns stets als eine kreisrunde
Fläche, über welcher der Himmel wie ein großes Gewölbe oder
wie eine hohle Halbkugel schwebt und in deren Mitte wir uns
befinden. Die Linie, in welcher sich Erde und Himmel zu be-
rühren scheinen, heißt der Gesichtskreis oder Horizont;
auch er ist in einer Ebene stets kreisrund^
§ 2. Die Himmelskörper, die Tageszeiten und die
^Himmelsgegenden.
Am Himmelsgewölbe sehen wir unzählige Sterne, welche
uns als leuchtende Scheiben von größerem oder geringerem Um-
fange erscheinen und sich regelmäßig in 24 Stunden um die Erde
zu bewegen und dabei einen Kreis um sie zu beschreiben scheinen.
Sie gehen im Osten aus, erheben sich über uns bis zum höchsten
Punkte des Kreises, bewegen sich dann abwärts, gehen im Westen
unter und beschreiben dann den unter uns liegenden Kreisbogen,
bis sie nach 24 Stunden wieder im O. erscheinen.
Die Sonne beleuchtet die Erde; durch sie entstehen daher
die Tageszeiten. Wir haben Tag, wenn sie den Bogen über
uns, und Nacht, wenn sie den Bogen unter uns beschreibt. Die
Zeit des Sonnenaufganges heißt Morgen, die des höchsten Standes
über uns Mittag, die des Sonnenunterganges Abend, die des
höchsten Standes unter uns Mitternacht.
Tie Gegend unseres Horizontes, nach welcher sich die Sonne
des Mittags neigt, heißt Süden, die entgegengesetzte, wohin also
am Mittage unserschatten fällt, Norden. Welches sind also die vier
Haupthimmelsgegenden? Außerdem unterscheiden wir als
vier Nebenhimmelsgegenden: Nordosten, Südosten, Nord-
Westen, Südwesten. Wo liegen diese also?
S o m in c r, Kl. Erdkunde. 5, Aufl. 1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
§ 24. Das mitteldeutsche Bergland.
I. Das Bergland des Mittelrheins oder das Rheinische
Schiefergebirge, welches die Preußischen Provinzen Hessen-
Nassau, Westfalen und die Rheinprovinz durchzieht, wird in der Mitte
vom Rhein durchbrochen, welcher namentlich von Bingen bis Bonn
ein herrliches Tal mit vielen Weinbergen und Burgruinen bildet.
Das mildeste Klima Deutschlands hat der Rh eingau. der südliche Ab-
hang des Taunus, dessen westlichen Teil, den weinreichen Ni-eäer-
wald (oberhalb Rüdes heim und Bingen), das Germania-
Denkmal ziert. Das Bergland ist ein breites, auf dem Rücken
einförmiges, rauhes und waldreiches Hochland.
Jeder der beiden Flügel wird durch Ouertäler des Rheins
wieder in mehrere Gebirgsstücke geteilt und zwar:
1. das rechtsrheinische Gebirge durch die Lahn und Sieg in
a) den schönen Taunus, mit vielen Heilquellen in Nassau
(Wiesbaden, Homburg, Selters);
b) den einförmigen Westerwald, rings von Flüssen um-
geben: im O. und S. die Lahn (Bad Ems), im W. der Rhein und
im N. die Sieg (im Nw. das früher vulkanische Sieben-Ge?
birge gegenüber von Bonn, der Universität der Rheinprovinz);
c) das Sauerland (d. h. Süderland), waldiges, dicht be-
völkertes Hügelland mit stark entwickelter Industrie, weil es reich
an Eisenerzen ist und besonders an seinem Nordrande zu beiden
Seiten der Ruhr mäckitige Kohlenlager besitzt (Essen im Ruhrtal,
Mittelpunkt der Eiseu- und Bergwerke; Elberfeld und Barmen
im Wuppertale, Hauptsitz der Baumwollfabriken). Der schmale
Nordrand des Sauerlandes, welcher zum Tale der Lippe und damit
zur norddeutschen Tiesebeue abfällt, heißt Haar st rang, reich an
Kohlen (Dortmund in Westfalen).
2. Das linksrheinische Gebirge durchfließt die Mosel.
a) Der Knnsrück, ein dichtbewaldetes Hochland. Es fällt
nach Sw. zu der welligen Stufenlandschaft von Lothringen ab
und wird von Mosel (Metz) und Saar (Saarbrücken, reich
an Steinkohlen) durchströmt. Ebenfalls zur Rheinprovinz gehört
d) die Eisel. rauh und unfruchtbar; zwischen beiden das
enge, vielfach gewundene, weinreiche Moseltal. Hier die alte Römer-
und Bischofsstadt Trier. Koblenz beherrscht das Mosel-, Rhein -
und Lahntal. Die westliche Fortsetzung der Eifel nach Belgien
hinein heißt die Ardennen. I
Ii. An dieses Schiefergebirge stößt östlich:
1. Das .^essisl-b e iige Ilank, zwischen dem Rheinischen
Schiefergebirge und Thüringen lwerra), gut angebaut in den Tälern
der Fulda (die alte Risckofsstadt 55ulda und Kassel), rauh und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
§ 5. Die Sterne.
Weshalb können wir die Sterne nur des Nachts sehen?
1. Die Venns, auch der Morgen- oder Abendstern genannt,
weil er sich stets in der Nähe der Sonne aufhält und bald ihr
vorangeht, also am östlichen Himmel kurz vor ihr aufgeht, bald ihr
folgt, also kurz nach ihr am westlichen Himmel untergeht.
Karte 1.
2. Der Große Bär oder Wagen, kenntlich an den
vier hellen Sternen, welche die Räder, und an den drei Sternen,
welche die Deichsel darstellen, ein glänzendes Sternbild am
nördlichen Himmel.
3. Der Kleine Bär mit dem Polarstern; den letzteren
findet man leicht, wenn man die Hinterräder des großen Wagens
durch eine gerade Linie verbindet und diese in der Richtung nach N.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
_ 4 —
verlängert; innerhalb dieser Linie liegt der Polarstern. Eine
Linie von unserem Auge nach dem Polarsterne zeigt stets nach N.
Inwiefern ist er also für die Schiffer wichtig? (Vgl. Karte l.)
§ 6. Die Gestalt der Erde.
Daß die Erde nicht eine flache Scheibe, sondern ein kugel-
förmiger Körper ist, schließen wir aus folgenden Tatsachen:
1. Je weiter wir nach O. reisen, desto früher geht uns die
Sonne auf. Wäre die Erde eine Scheibe, so sähen wir zu
gleicher Zeit die Sonne.
2. Reisen um die Erde führen, wenn sie stets in derselben
Richtung fortgeführt werden, zum Anfangspunkte zurück (Ma-
gell an).
3. Reisen wir von N. nach S., so sehen wir immer mehr
neue Sterne vom Horizont heraussteigen. Folglich ist die Erde
von N. nach S. gekrümmt.
4. Von hohen, fernen Gegenständen, wie z. B. Schiffen auf
dem Meere, erblicken wir zunächst ihren obersten Teil.
5. Der Schatten, den die Erde bei Mondfinsternissen auf
den Mond wirft, ist stets kreisförmig. Einen stets kreis-
förmigen Schatten kann aber nur eine K u g e l werfen.
Die Nachbildung der Erde im kleinen, namentlich die ihrer
Oberfläche, heißt Globus.
§ 7, Achse und Pole der Erde.
Die gerade Linie, welche man sich durch deu Mittelpunkt der
Erde gezogen denkt, und um welche sich die Erde innerhalb
24 Stunden dreht wird die Erdachse genannt. Ihre beiden
Endpunkte heißen die Pole (Nord- und Südpol). Der
Nordpol ist stets nach dem Polarsterne hin gerichtet.
§ 8. Der Äquator.
Um uns besser auf der Erde zurecht finden zu können, denken
wir uns anf der Erdkugel einen Kreis gezogen, der gleichweit von
beiden Polen absteht, den Äquator oder Gleicher. Er begrenzt
die nördliche und die südliche Halbkugel. Der Äquator ist etwa
40000 km lang, so daß ein Eisenbahnzug den Weg um den Äquator in
etwa einem Monat zurücklegen würde.
§ 9. Breiten- und Längenkreise.
Gleichlaufend mit dem Erdgleicher denkt man sich ferner auf
jeder Halbkugel in gleichem Abstände voneinander je 90 Kreise
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
3. Die Mitte, fast ganz zu Preußen gehörig, zum Teil
unfruchtbarer Sandboden (Kiefernwälder): Posen mit der Haupt-
stadt Posen an der Warthe, Brandenburg mit Berlin au der
.Spree, der Hauptstadt des Reiches, und die Provinz Hannover.
Wenn Ost- und Nordsee über 100 m hoch stiegen, dann wäre
die ganze Tiefebene von ihr verschlungen. Welche Gebirge würden
dann die Küsten des Meeres bilden? — Die Findlinge oder
erratischen Blöcke sind in der Eiszeit von Skandinavien nach Deutsch-
land gekommen. Man nimmt an, daß damals das Gletschereis
solche Granitstücke, ferner Lehm, Mergel usw. in die umliegenden
tieferen Länder geschoben habe. Da die Flüsse bei dem ruhigen
Lauf in der Ebene das mitgebrachte Geröll fallen lassen, so wird
das Flußbett allmählich höher als das Ufer, es bilden sich weite
Moore oder auch neue Flußbetten (Rhein-, Weichsel-Delta). Daher
sind die Ufer vielfach durch Deiche geschützt; auch die Küsten werden
oft eingedeicht (fettes Marschland), wenn ihr natürlicher Schutz, die
Dünen, durch die Sturmfluten zerstört ist. Nur wo ein Höhenzug
an die Flüsse herantritt, wird das Flußbett enger. Hier bieten sich
daher die besten Ubergänge und Handelswege (Magdeburg, Thorn,
Graudeuz, Hamburg, Stettin, Frankfurt a. O. usw.). Im Nw.
(Oldenburg und Hannover) sind weite, öde Moore (Höhenrauch)
neben unfruchtbaren Heideflächen.
Das östliche Tiefland wird von zwei Landrücken durchzogen:
der nördliche Höhenzug, reich an Seen und Küstenflüssen, durch-
zieht Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein (in der Nähe von
Kiel Quelle der Eid er) und Schleswig bis nach Jütland; der
südliche reicht von den Tarnowitzer Höhen in Oberschlesien
(reich an Steinkohlen, Eisen, Zink und Blei) bis zu der einsamen
Lüneburger Heide, zwischen Aller und Elbe. Die Richtung
der Landrücken ist, wie die der Flüsse, von So. nach Nw. —
Deutschland hat wenige Kanäle: von der Weichsel führt der
Brom berger-Kanal zur Netze (Oder) und von der Oder der
Friedrich-Wilhelms-Kanal zur Spree (Elbe). Der breite
Kaifer-Wilhelms-Kanal, welcher von der Kieler Bucht über
Rendsburg (Eider) zur Nordsee (Elbmündung unterhalb Hamburgs)
führt, erspart den Schiffern die zeitraubende und gefährliche Fahrt
um Jütland herum. Der Dortmund-Ems-Kanal.
Die flache Nordsee-Küste mit ihrem Dünengürtel und ihren
Düneninseln ist infolge der starken Brandung (Ebbe und Flut) für
die Schiffahrt sehr gefährlich („Nordsee, Mordsee"), und die Küste
wird trotz der Schutzbauten oft von Sturmfluten bedroht. Der
Jadebuseu und Dollart waren früher Land, auch die Friesischen
Inseln gehörten zum Festlande. Von den Halligen sind schon die
schützenden Dünen abgerissen, und doch werden manche noch bewohnt.
Auch die kleine Felseninsel Helgoland' ist gefährdet. Die Küste
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Berlin Skandinavien Deutsch- Rhein- Weichsel-Delta Magdeburg Thorn Hamburg Stettin Frankfurt Oldenburg Hannover Pommern Mecklenburg Holstein Kiel Oberschlesien Heide Deutschland Nordsee Hamburgs Helgoland